Ölmalerei Level 2 | Maus auf Zuckerstange
Für den Hintergrund verwende ich reines Kasslerbraun. So, wie es aus der Tube kommt. Kasslerbraun ist eine wunderbar deckende Farbe, wenn auch relativ teuer. Natürlich kann man den Hintergrund auch in jeder anderen Farbe anlegen, das ist am Ende immer persönliche Geschmackssache.
Ich gebe ein paar Tropfen Liquin an die Farbe, dann lässt sie sich besser verstreichen. Mit einem dickeren Katzenzungenpinsel lege ich die größeren Flächen an, für alle Bereiche dicht bei den Konturen der Maus verwende ich einen kleineren Rundpinsel, damit ich präziser arbeiten kann.
Sobald der Hintergrund fertig ist, lasse ich das Bild trocknen. Wie lange die Trocknungszeit beträgt, hängt immer von der verwendeten Farbe ab. Brauntöne trocknen z.B. schneller als Schwarz. Und auch die Dicke der aufgetragenen Farbschicht ist ein wichtiger Faktor. Genauso wie die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchtigkeit. Sommer oder Winter, geheizte oder ungeheizte Räume?
Für die Untermalung der Maus benötigt Ihr 2 Farbmischungen.
Innenohr, Pfötchen, Schnauze und Schwanz: Titanweiß, Kadmiumgelb und Krapplack.
Um diese Farbe aufzuhellen, gibt man Titanweiß und eine Spur Kadmiumgelb an die Farbe, um sie abzudunkeln dementsprechend mehr Krapplack.
Fell: Titanweiß, Elfenbeinschwarz und Gebrannte Umbra
Zuckerstange: Titanweiß, Elfenbeinschwarz, Gebrannte Umbra, Kadmiumgelb, Kadmiumrot
Obwohl es eine weiße Maus ist, wird das Fell dennoch nicht weiß gemalt. Sondern in einem hellen Grau. Sonst wäre es nicht möglich, später Highlights aus das Fell zu malen - man würde sie nicht sehen.
Achtet auch in dieser Phase des Bildes bereits auf Licht und Schatten.
Sobald das Bild komplett untermalt ist, muss es erst mal trocknen. Wie lange, das hängt von der Wärme in Euren Räumen ab, aber auch von der Dicke Eurer Farbaufträge.
Wir sind im zweiten Teil unseres Bildes angekommen: dem Anlegen des Bodies.
Aus anderen Lektionen wisst Ihr schon, was das bedeutet. Also: Korrektur der Farb- und Tonwerte.
Schaut Euch Euer Bild aufmerksam an, lasst die Augen über jeden einzelnen Zentimeter wandern: Stimmen meine Farben? Ist das Licht hell genug? Die Schatten dunkel genug?
Wenn alles korrigiert ist, dann kommen wir auch schon zur dritten und letzten Phase unseres Bildes: dem Malen der Details.
Ich beginne mit dem Fell. Dazu mische ich mir eine neue Fellfarbe aus Kasslerbraun und Titanweiß. Und ich gebe soviel Liquin an meine Farbmischung, bis sie beinahe flüssig ist. Auf diese Weise kann ich die feinen Haare des Fells viel besser und präziser malen. Die Farbmischung muss ein wenig heller sein als die Untermalung, ansonsten sieht man die Haare nicht. Hier und da kann man auch ein paar hellere Haare dazwischenmalen, oder ein paar dunklere.
Ganz wichtig ist auch die Wuchsrichtung der Haare. Darauf müsst Ihr beim Malen gut achten, sonst sieht Eure Maus am Ende aus wie ein kleiner Punk. Schaut dazu einfach den nächsten Film.
Malt am besten mehrere Schichten Eures Fells übereinander in etwas unterschiedlichen Grautönen. Dadurch wird das Fell kompakter und sieht am Ende auch viel realistischer aus.
Jetzt kommt die finale Phase. Nochmals eine Schicht Haare auf's Fell, und dann kommt die Zuckerstange. Die ist nicht ganz einfach. Beginnt erst mal mit Anlegen von Licht und Schatten.
Wir benötigen dafür wieder die Farben aus der Untermalung, allerdings nehme ich zum Abdunkeln der hellen Teile der Zuckerstange nun Kasslerbraun, und zum Abdunkeln der roten Teile Krapplack. Nach dem Anlegen von Licht und Schatten erhält die Zuckerstange noch eine Struktur. Schaut Euch dazu am besten den folgenden Film an.
Abschließend noch die Pfötchen. Für die Schattenbereiche verwende ich eine Mischung aus Krapplack und etwas Kadmiumgelb, für die Highlights Titanweiß mit einer Spur Kadmiumgelb.
Ich wünsche gutes Gelingen. Solltet Ihr Fragen zum Bild haben, die hier unbesprochen geblieben sind, dann schreibt mir einfach. 🙂
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