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Pastellzeichnungen
richtig fixieren

Jeder, der sich ernsthaft mit dem Pastellzeichnen befasst, hat wahrscheinlich schon Erfahrungen mit Fixativ gemacht. 

Und zwar diese, wie auf dem Bild nebenan.

So sieht ein Pastellauftrag aus, der mit Fixativ stabilisiert wurde. Das Fixativ dunkelt das Papier und tötet die Pastellkreide. 

Je nach Hersteller des Fixativs geschieht das bei der einen Marke mehr, bei der anderen minder. 

Umsomehr muss man sich wundern, dass Fixativ noch stets verkauft wird und sich die Hersteller nicht längst eine Alternative überlegt haben.

Als ich noch zur Schule ging, haben wir im Zeichenunterricht auf Anraten unseres Zeichenlehrers Pastelle mit Haarlack fixiert. Haarlack riecht vielleicht besser als Fixativ, und auf den ersten Blick scheint es tatsächlich die bessere Alternative zu sein. Aber nur auf den ersten Blick. Wenn man nämlich solche Haarlack-Zeichnungen erstmal ein paar Jahre an der Wand hängen hat, dann ist von der ursprünglichen Zeichnung von Jahr zu Jahr weniger zu sehen. Der Lack reisst, wird gelb und zerstört die Farben.

Ich lese immer wieder von Pastellzeichnern, dass sie ihre Arbeiten überhaupt nicht mehr fixieren, weil sie Angst haben, ihre Pastelle damit zu zerstören. Das ist natürlich nachvollziehbar, aber trotzdem auch nicht der goldene Weg. Denn bei nicht fixierten Pastellen besteht die Gefahr, dass sich im Laufe der Zeit Partikel des Pastellpulvers ablösen.

Ich arbeite seit 30 Jahren mit Pastellen, und auf der Suche nach dem idealen Fixativ habe ich mich auf manches waghalsige Abenteuer eingelassen. Und ich habe es gefunden, eher durch einen unglücklichen Zufall, der sich aber im Nachhinein als Glücksfall herausstellte. Sowas passiert öfters im Leben, und ganz sicher auch in der Kunst.

Mein Geheimnis: Ich benutze matten Klarlack der Marke Hit Color. Und so sieht das Ergebnis aus. Nochmals zum Vergleich: Pastellkreide links mit Fixativ, rechts mit Klarlack. 

Du siehst, auch mit Klarlack dunkelt das Papier etwas nach. Bei meinen Zeichnungen ist die Papieroberfläche jedoch vollständig von Pastellkreide bedeckt, deshalb kann ich diesen Nachteil ignorieren. Viel wichtiger ist, dass der Lack die Farbe nicht verändert. Und wie Du sehen kannst, bleibt die Tonalität der Farbe vollständig erhalten.

Und selbstverständlich habe ich inzwischen auch Langzeiterfahrungen. 

Ich habe noch alte Zeichnungen in meinem Atelier rumliegen, die vor ca. 30 Jahren entstanden sind und die ich damals schon mit Klarlack fixiert habe. Sie sehen so frisch aus als kämen sie direkt von der Staffelei. 

PS: Den Klarlack bekommt man als Sprühdose im Baumarkt. Oder bei Amazon&Co.

 Achtung!  
Für Pastell-Anfänger gilt folgende Regel: Der Abstand von der Sprühdose bis zum Papier sollte ungefähr eine Armlänge betragen. Und 2-3 dünne Schichten Lack sind besser als eine dicke Schicht!  Falls Du noch nie eine Zeichnung fixiert hast, dann übe erst mal ein wenig auf einem separaten Blatt. Zeichne irgendwas simples mit Deiner Pastellkreide, fixiere diese Skizze dann und schau, was passiert. Wenn alles gut geht und Du mit dem Ergebnis zufrieden bist, dann kannst Du Deine Zeichnung fixieren.

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