Künstler fragen sich ständig, ob sie das Zeug dazu haben, professionell zu werden, erfolgreich zu werden, Anerkennung für ihre Kunst zu finden, unverwechselbar in der Kunstwelt zu sein und vor allem genug Geld zu verdienen, um vollständig vom Kunstverkauf zu überleben.
Sie vergleichen sich mit anderen Künstlern, vergleichen ihre Kunst mit der anderer Künstler, schauen sich an, wen die guten Galerien zeigen, folgen ihren Lieblingskünstlern, lesen über erfolgreiche Künstler und lernen so viel wie möglich darüber, wie diese Künstler dahin gekommen sind, wo sie heute sind.
Aber letztendlich geht es nicht so sehr darum, was andere Künstler tun, um die Aufmerksamkeit und Anerkennung zu erhalten, von der Du glaubst, dass Du sie verdienst. Es geht darum, was DU tust und wie Du es tust. Für den Fall, dass Du dich fragst, was es bedeutet, ein Profi zu werden, dann habe ich hier eine Checkliste mit Merkmalen für Dich, die eigentlich alle erfolgreichen professionellen Künstler gemeinsam haben. So kannst Du vielleicht herausfinden, wo Du auf dem Weg zum Profi stehst. Je mehr Punkte Du mit einem "Ja" beantworten kannst, desto besser.
Du meinst es ernst damit, Künstler zu sein, behandelst das Malen wie einen Job, hast einen disziplinierten Zeitplan und eine Routine für die Arbeit im Studio und das Schaffen von Kunst und machst keine längeren Pausen oder Ferien.
Du produzierst kontinuierlich genug neue, qualitativ gute Arbeiten, um Galerien u. a. mit Deinem Engagement und Fleiß zu beeindrucken.
Du weißt, warum Du Künstler bist, worum es in Deiner Kunst geht, wie alles zusammenpasst, wohin Du mit Deiner Arbeit gehst, wie Du dorthin gelangst und was Du zur Kunstwelt beitragen kannst.
Du hast einen identifizierbaren Stil oder eine identifizierbare Technik so weit entwickelt und perfektioniert, dass man Deine Handschrift erkennt und niemand die Qualität Deiner Arbeit in Frage stellen oder offensichtliche Mängel oder Unvollkommenheiten feststellen kann. Und wenn Du doch mal Kritik erhältst, dann hast Du gelernt, damit umzugehen.
Du hast genug fertige und derzeit verfügbare Kunst für eine Galerie, einen Sammler oder andere Institutionen. Das bedeutet normalerweise, dass Du mindestens 20-25 Arbeiten, vorzugsweise mehr, auf Vorrat haben musst und natürlich noch immer neue Arbeiten dazu kommen.
Du hast genug kürzlich fertiggestellte und nie zuvor ausgestellte Werke für eine eigenständige Einzelausstellung.
Du kannst Dich in jeder Galerie, die Interesse daran zeigt, Deine Bilder auszustellen, gut vermarkten und Deine Kunst überzeugend vertreten.
Wenn Du gerade an einer Serie oder einem Werk arbeitest, das noch nicht vollständig ist, kannst Du einer Galerie nicht nur überzeugend erklären, worum es geht und warum dieses Werk besonders sein wird, sondern auch, wie viele weitere Stücke geplant sind und wie diese Stücke aussehen werden.
Du hast die Zufälligkeit aus deiner Kunst genommen. Mit anderen Worten, Deine Arbeit ist zielgerichtet und organisiert, und Du hast ein gutes Gespür und eine gute Erklärung (falls jemand danach fragt), wie alle Deine Bilder zusammenhängen und zusammen passen. Wenn Du selbst Dein eigenes Werk nicht verstehst und erklären kannst, dann kann es auch niemand anders.
Du kannst über Deine Kunst sprechen und sie als eine Einheit verwandter Werke präsentieren und nicht als isolierte, unzusammenhängende Beispiele.
Die einzelnen Kunstwerke in einer bestimmten Serie oder einem bestimmten Teil Deiner Arbeit haben eine klare Verwandtschaft. Mit anderen Worten, sie sehen aus rein visueller Sicht so aus, als ob sie zusammengehören, unabhängig davon, wie wenig oder wie viel ein Betrachter über sie weiß. Sie zeigen also eine Handschrift.
Du weißt, warum Du in die Richtung gehst, in die Du dich gerade bewegst. Du kannst über Deinen aktuellen Fokus, Deine Vision und das, was Du erreichen möchtest, auf eine Weise sprechen, die die Menschen verstehen und schätzen können.
Du arbeitest in einem konsistenten Stil oder in mehreren konsistenten Stilen. Du hast in jedem dieser Stile genügend Kunstwerke produziert, damit für Interessenten Deiner Kunst die "grobe Linie"sichtbar und nachvollziehbar wird.
Du experimentierst auch weiterhin mit neuen Ideen, Kompositionen, Medien, Materialien, Stilen, Themen usw. und produzierst gleichzeitig ständig neue Werke, die im Mittelpunkt Deiner aktuellen künstlerischen Reise stehen.
Du hast ein gutes Gespür dafür, wann eine bestimmte Serie oder ein bestimmtes Werk kurz vor dem Abschluss steht.
Du weißt, woran Du als Nächstes arbeiten möchtestn, sobald ein aktuelles Werk abgeschlossen ist.
Du hast Deine Kunst an genügend Orten gezeigt und ausgestellt, sowohl online als auch physisch, um ein solides Verständnis dafür zu haben, wie Menschen auf Dein Werk reagieren, was sie darin sehen, welche Art von Fragen sie Dir dazu stellen und wie Du diese Fragen beantworten musst.
Du kannst professionell über Dein Werk sprechen und Fragen zu Deiner Kunst beantworten - egal, ob Dein Gegenüber Dein Nachbar ist oder ein Kurator, Sammler, Kritiker oder und Galerist.
Begreife Dich selbst als Aushängeschild für Deine Kunst.
Du investierst die notwendige Zeit und Energie, um zu lernen, wie Du deine eigene Arbeit fördern und verkaufen kannst.
Du wartest nicht darauf, dass Galerien oder andere Deine Kunst in die Öffentlichkeit bringen. Du ergreifst selbst die Initiative, wirst furchtlos, engagierst dich und machst es selbst.